Schweigewochenende Ablaufplan
Das Schweigewochenende Samstags von 10.00 Uhr bis Sonntags ca. 14.00 Uhr im Kloster Knechtsteden wird in verschiedene Phasen eingeteilt, sodass immer wieder Zeit zum Ausruhen, zum Schlafen, zum Aufstehen, zum Gehen, zum Essen und zum Meditieren ist. Meditationslehrer Karsten Spaderna zeigt die verschiedenen Phasen über eine Anzeigeoption an, sodass du immer weißt, welche Phase nun bevorsteht.
Die verschiedenen Phasen während der Zeit des Schweigewochenendes:
Sitzen oder Liegen:
Während dieser Phase des Schweigewochenendes kannst du ganz bequem sitzen und dich anlehnen, die Augen offen oder geschlossen halten. Wenn du magst kannst du dich auch hinlegen. Es darf auch ein Wechsel zwischen Sitzen und Liegen sein, wenn alles sehr ruhig abläuft und du nicht ständig zwischen Liegen und Sitzen wechselst. Wenn du einschläfst ist das kein Problem. Alles ist erlaubt, außer aufstehen und gehen. Sitze ruhig, bewege dich wenig. Bleib entspannt.
Du kannst natürlich jederzeit zur Toilette gehen! Überprüfe bitte dennoch deine Intention vor der Aktion. Stehst du nur aus Langeweile auf und gehst zur Toilette oder musst du wirklich? Sei sehr achtsam. Nutze die Gelegenheit, um die Muster deines Verstandes zu bemerken.
Bewegen oder Sitzen:
Hier kannst du ganz bequem sitzen und dich anlehnen, die Augen offen oder geschlossen halten. Du kannst auch aufstehen und dich leicht und sehr langsam auf deinem Platz bewegen oder einfach nur mal stehen. Bitte mach keine Yogaübungen oder ähnliches. Bewege dich sehr langsam und so unauffällig wie möglich. Beachte, dass andere TeilnehmerInnen vielleicht sitzen und meditieren. Achte darauf, dass du sie mit deinen Bewegungen nicht ablenkst. Erlaube dir selbst zur Ruhe zu kommen. Genieße es!
Gehmeditation und Atmung beobachten:
Die Gehmeditation wird in zwei Teile unterteilt. In einem Teil gehen wir langsam und behutsam im Kreis durch den Raum und im anderen Teil kann sich jeder frei durch alle Räumlichkeiten und den Außenflur bewegen. Wir werden dann einfach die Türen öffnen. Alles geschieht sehr langsam, behutsam und achtsam. Die Konzentration ist auf die Atmung gerichtet. Jede Ablenkung wird von dir zur Kenntnis genommen. Versuche immer wieder zur Bewegung des Atmens beim Gehen zurückzukehren. Beobachte den Atem während du gehst. Sei achtsam und bemerke, wenn deine Aufmerksamkeit woanders hin wandert
Gehmeditation und Atemzüge zählen:
Wie oben, nur das während des ruhigen Gehens die Atemzüge nach jedem Atemzug gezählt werden. Einatmen, Eins, Ausatmen, Zwei, Einatmen, Drei, Ausatmen, Vier usw. Immer bis 10 und dann wieder bei Eins anfangen. Beobachte, wenn du während des Gehens und während du deine Atemzüge zählst, nebenbei aus dem Fenster schaust oder irgendwelche anderen Dinge dich ablenken. Beobachte es, werde dir dessen bewusst!
Sitzmeditation „Atemzüge zählen“:
Du kannst bequem sitzen, aber keine liegende Haltung einnehmen. Vorzugsweise in deiner Meditationshaltung. Zähle deine Atemzüge nach jedem Atemzug. Einatmen, Eins, ausatmen, Zwei, Einatmen, Drei, Ausatmen, Vier, Einatmen, Fünf, Ausatmen, Sechs usw. Immer bis zehn und dann wieder bei Eins beginnen. Wenn du die Zahl zwischendurch verlierst, weil du abgelenkt bist, dann kehre wieder zur Atmung zurück und beginne ohne innere Kommentare bei Eins. Arbeite konzentriert und entschlossen. Erkenne, wenn du glaubst, die Übung aus irgendwelchen Gründen nicht machen zu müssen oder zu wollen. Beobachte das Verhalten deines Verstandes. Wann immer du auf die Ablenkungen deines Verstandes reagierst, versuche so gelassen wie möglich zum Zählen zurückzukehren. Lass den Körper atmen und zähle innerlich und lautlos nach jeder Atembewegung. Achte darauf, dass du nicht schon während des Einatmens oder Ausatmens zählst, sondern danach, also in den Pausen! Lass die Zahl wie ein Wassertropfen in deinem Gedächtnis fallen. Einatmung, Eins, Ausatmung, Zwei, Einatmung, Drei, Ausatmung, Vier usw.
Mittagessen in Stille und Zeit für persönliche Bedürfnisse und bei Bedarf Gespräch mit Lehrer oder Team:
Um die Intention vor der Aktion beobachten zu können, musst du alles in Zeitlupe machen. Für das Essen bedeutet das während des Schweigewochenendes, sehr langsam zu essen. Bevor du den nächsten Biss machst, schaue auf die Gabel und erkenne die Intention oder Absicht, die Gabel zum Mund führen zu wollen. Dann erst führe die Gabel zum Mund. Erkenne die nächste Absicht, nämlich den Mund zu öffnen. Erst dann öffne den Mund und nicht schon während die Gabel zum Mund geht. Dann schiebe die Gabel in den Mund. Achte auf Geschmack, Konsistenz und Temperatur des Essens. Mache alles sehr bewusst. Kaue solange, bis das Essen flüssig ist und dem Darm somit Arbeit erspart bleibt.
Mach alles im Zeitlupentempo. Sehr achtsam! Zu den persönlichen Bedürfnissen zählen essen, trinken, Toilettengang, ein kleiner Spaziergang draußen oder ein kurzes Gespräch mit dem Lehrer oder einem Teammitglied. Dabei sollte es nur um einen Erfahrungsaustausch oder die Beantwortung kurzer Fragen zur Meditationspraxis gehen.
Sitzmeditation „Atmung beobachten“:
Du kannst bequem sitzen, aber keine liegende Haltung einnehmen. Vorzugsweise in deiner Meditationshaltung. Wähle als Meditationsobjekt den Bereich in deinem Körper, wo du deine Atmung am besten wahrnehmen kannst. Das kann am Bauch, in der Brust, am Hals oder an der Nase sein. Beobachte über dein Körperbewusstsein und durch die Kraft deiner Aufmerksamkeit die Bewegung des Körpers die durch die Atmung ausgelöst wird. Lass die Kontrolle über deine Atmung dabei völlig los und beobachte den Körper, wie er atmet. Nicht du atmest, der Körper atmet! Halte die Aufmerksamkeit für das Bewusstsein der Bewegung aufrecht, während du intuitiv mitbekommst, was noch alles geschieht, worauf du aber nicht reagieren wirst. Beobachte ganz still und ganz ruhig. Achte auf deine Mitmenschen und versuch sie nicht durch unruhige Bewegungen zu stören. Halte deinen Geist ruhig und wirble keinen Staub auf. Beobachte! Nur beobachten. Ganz still.
In Stille sitzen:
Sitze bitte in deiner Meditationshaltung und halte die Augen geschlossen. Bleibe ganz ruhig und bewege zumindest deine Hände und deine Beine so gut wie gar nicht. Beobachte auch nichts. Mache gar nichts. Nur in Stille sitzen. Einfach nur sein.
Gespräche mit Lehrer oder Team:
In der Mittagspause hast du, wenn nötig, Zeit mit dem/der Meditationslehrer/in oder einem Teammitglied zu sprechen. Dabei sollte es sich ausschließlich um Themen handeln, die mit Geschehnissen oder Erfahrungen während des Wochenendes zu tun haben. Bitte lass alles andere außer Acht. Das Organisationsteam und der Lehrer sind bemüht, dir das Wochenende so leicht wie möglich zu gestalten. Du brauchst dich nicht um irgendwelche organisatorischen Dinge zu kümmern. Dafür ist das Team da. Sie öffnen und schließen die Fenster, sorgen für heißes Wasser, drehen die Heizung hoch oder runter, etc. Bitte sprich den Lehrer oder das Team nur an, wenn es wirklich nötig und wichtig ist!
Vor Beginn des Kurses gehen wir alles noch mal gemeinsam durch und du erhältst einen Ablaufplan mit den Zeiten der verschiedenen Phasen.
Freu dich auf eine Zeit wundervoller Entspannung und Selbsterkenntnis. Sei neugierig auf all das, was du durch die Zeit des Schweigens und durch die Meditation entdecken wirst. Deine Denkweise und deine innere Einstellung sollten offen sein und stets dazu beitragen, dass du die besten Voraussetzungen für das Eintauchen in die Meditation schaffst. Es wäre wundervoll, wenn du bereits mit einem Gefühl der Offenheit und Freude zu dem Schweigewochenende kommst.
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Wichtige Hinweise: Wenn du Medikamente nehmen musst oder du unter körperlichen oder geistigen Einschränkungen leidest, dann befrage zuvor deinen Arzt oder Heilpraktiker, ob das Schweigewochenende für dich geeignet ist!
Urheberrecht: Das Schweigewochenende wurde in dieser Form von Meditationstrainer Karsten Spaderna entwickelt. Eine eigene Veranstaltung in dieser Form des Schweigewochenendes ist nur nach Absprache mit Karsten Spaderna gestattet.